Index | Titel | Untertitel | Inhalt | Weitere Bilder |
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1 | Haltestelle Wallisellen, Glatt | Als eine von zwei hoch liegenden Haltestellen der Glattalbahn erschliesst die Haltestelle Glatt das gleichnamige Einkaufszentrum. Vor dem Bau der Glattalbahn befanden sich an dieser Stelle allerdings nur das östliche Parkhaus mit relativ unscheinbaren Nebeneingängen zu den Ladengeschäften. Eine wenig einladende Umgebung für die zunehmende Zahl an Fahrgästen, die hier erwartet werden durfte, fanden die Verantwortlichen des Zentrums Glatt. Was also war zu tun? Eine Verbindung zum zwei Stockwerke tiefer liegenden und rund 200 Meter entfernten Haupteingang schaffen? Aus Kostengründen sah man davon ab und baute anstelle von rund 200 Parkplätzen einen neuen Haupteingang zur oberen Verkaufsebene, samt anliegendem Restaurant und Kinderhort. ► Beat Meier über die Haltestelle Glatt ► Rainer Klostermann über Haltestellen |
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2 | Überarbeitete Linienführung | Die Räume zwischen Wallisellen und Dübendorf waren durch bestehende Infrastrukturen bereits weitgehend zugebaut. Nach umfangreichen und komplexen Variantenüberlegungen fand sich schliesslich die Lösung mit dem 1200 Meter langen Viadukt zwischen dem Bahnhof Wallisellen und dem Neugut. In eleganten Schlangenlinien überwindet der Viadukt nun bestehende Bauten wie die Eisenbahn, die Autobahn und weitere wichtige Hauptverkehrsachsen. Bis kurz vor Baubeginn wurde die Linienführung des Viadukts stetig weiter optimiert. Um die Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes einzuhalten, wurde zudem die Haltestelle Glatt in einer Geraden statt in einer Kurve angelegt. |
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3 | Bau des VIGLA | Der Bau des Viadukts Glattzentrum stellte die Beteiligten vor grosse bautechnische und logistische Herausforderungen. Um den Zeitplan einhalten zu können, wurde der Viadukt in sechs Abschnitte unterteilt, die innert 16 Monaten weitgehend zeitgleich realisiert werden konnten. Damit blieb für den Einbau der Bahntechnikanlagen der benötigte Zeitraum bis zur Inbetriebnahme zur Verfügung. Architektur und Design des Viadukts Glattzentrum wie auch die hoch liegende Haltestelle Glatt entsprechen – samt adaptierten Erschliessungsanlagen, Absturzsicherungen und weiteren technischen Infrastrukturen – einer Normhaltestelle der Glattalbahn. ► Beat Meier über das Viadukt Glattzentrum |
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4 | Feste Fahrbahn auf Brücken | Wie bei der gesamten «Brückenfamilie» der Glattalbahn sind die Schienen nicht in einem Schottertrog eingebettet, sondern auf einer Betontragplatte befestigt. Dies reduziert sowohl die Lebenszykluskosten als auch den Unterhaltsaufwand. Diverse Einwirkungen wie Temperatur, Schwinden und Kriechen des Betons, aber auch Anfahr- und Bremskräfte der Fahrzeuge führen zu grösseren Horizontalverformungen des Viadukts. Bei einer Gesamtlänge von 1200 Metern könnte der Viadukt diese Verformungen nicht aufnehmen. Der Viadukt wurde deshalb in unabhängige Einzelabschnitte aufgeteilt. Mechanische Fahrbahnübergänge und fünf Schienenauszüge überbrücken die voneinander getrennten Abschnitte. ► Beat Meier über die feste Fahrbahn |
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5 | Scharnierfunktion zwischen Gemeinden | Die Glattalbahn hat der Transformation der ehemaligen Industriebrachen Zwicky- und Richti-Areal in urbane Siedlungsgebiete entscheidende Impulse verliehen. Insbesondere bei der Verbindung des Einkaufszentrums Glatt mit dem Richti-Areal kommt der hoch liegenden Haltestelle eine wichtige Scharnierfunktion zu. Da die bauliche Entwicklung des Richti-Areals zum Zeitpunkt der Glattalbahn-Inbetriebnahme Ende 2010 noch in vollem Gange war, wurde der Treppenturm zum Viadukt auf einer Seite erst als Provisorium errichtet. Die definitive Gestaltung und Realisierung wird abgestimmt auf die Erschliessung und die Hochbauten des Areals. |
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6 | Die VIGLA Connection Band | Im Laufe seiner intensiven Zusammenarbeit stellte das am Bau des Viadukts Glattzentrum beteiligte Team fest, dass sich in seinen Reihen einige talentierte Musiker befinden. Spontan formierten sich diese unter dem Namen VIGLA Connection Band zu einem Ad-hoc-Septett. In nahezu optimaler Besetzung mit einer Klarinette, zwei Trompeten, einem Waldhorn, einer Posaune, einem Bass sowie einem Schlagzeug bot die Formation sodann den Gästen der Aufrichtefeier einen begeisternden Überraschungsauftritt. |
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7 | tt – ttt; in Stein gemeisselt | Vorspiel: Projektierung und Bau der Glattalbahn fielen in die Zeit der deutschen Rechtschreibreform. Pflichtbewusst meldeten Sprachgewandte an, dass «Glattalbahn» deshalb fortan mit drei t zu schreiben sei. Die Schreibweise mit nur zwei t wurde mit der Staatskanzlei Zürich abgeklärt: Orts- oder Talnamen werden gesamtschweizerisch aufgrund der neuen deutschen Rechtschreibung nicht geändert.Trotz dem offiziellen Plazet schreibt eine renommierte Zürcher Tageszeitung mit teilweise eigenständiger Interpretation der Rechtschreibregeln «Glatttalbahn» bis heute konsequent mit drei t. Hauptakt: Am Viadukt Glattzentrum über der vielbefahrenen Neuen Winterthurerstrasse bot sich der ideale Ort, die Bezeichnung und das Baujahr der Glattalbahn publikumswirksam in Stein zu meisseln resp. in Beton zu giessen. Den Fotobeweis zum erfolgreichen Vollzug der entsprechenden Arbeiten meldete die Projektleitung der Bauherrschaft per Mail. Allerdings war das Foto manipuliert. Beton in Beton und täuschend echt prangte «Glatttalbahn» scheinbar mit drei t am Viadukt. Noch bevor der Gag enttarnt war, befanden sich bereits eine ganze Reihe mehr oder weniger diplomatisch formulierter Reklamationsmails im Umlauf. |
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8 | Der letzte Beton | Über 10’000 Kubikmeter Beton waren verarbeitet. Der allerletzte Eintrag in den Viadukt Glattzentrum wollte gebührend gefeiert sein. Für einmal blieb es der Bauherrschaft überlassen, selbst Hand anzulegen: Beton einfüllen, vibrieren und abtaloschieren – trotz modernster technischer Unterstützung erforderten die Arbeiten deutlich mehr Körpereinsatz als erwartet. Doch auch die Bauleitung blieb nicht untätig – statt Beton zu mischen, machte sie ein Dessert und überraschte damit nach getanem Werk Gäste und Beteiligte. |