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Situation Fernsehstudio

Situation Herzstück

Beschreibung

Die Haltestelle Fernsehstudio kann als eigentliches Herzstück des Glattalbahn-Projekts bezeichnet werden. Wie kaum an einem anderen Ort manifestiert sich hier die Entwicklung von der «Zwischenstadt zwischen Zürich und Opfikon» zur Glattalstadt. Noch zu Beginn der Glattalbahn-Projektierung präsentierte sich die Gegend im Bereich der Haltestelle als grüne Wiese, die von zahlreichen typischen Stadtrandnutzungen umgeben war.

Als Beispiele zu nennen sind u.a. Ver- und Entsorgungsleitungen, eine Kläranlage, ein Betonwerk, das Zivilschutzzentrum, die Kehrichtverbrennungsanlagen und Ähnliches. Geplant für diesen Raum waren früher auch schon eine Abfalldeponie, ein Schlachthof, Tram-, S-Bahn- oder gar U-Bahn-Depots.

Seit den 1990er-Jahren war jedoch klar, dass hier ein mit hohen urbanen Qualitäten geschaffen werden soll. Um die notwendigen Infrastrukturen zu schaffen, wurden nebst dem Projekt Glattalbahn fünf weitere Projekte initiiert: die Glattpark- und die Leutschenbachstrasse, der Opfikerpark mit einem künstlichen See und die Renaturierung des Leutschenbachs und des Katzenbachs.

Situationsinhalt

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1 Wasser auf allen Ebenen Auch wenn es vor dem Bau der Glattalbahn kaum mehr sichtbar war, Wasser war und ist ein prägendes Element im Bereich der Haltestelle Fernsehstudio. Der alte Flurname «Oberhauserriet» deutet es an: Hier erstreckte sich einst ein ausgedehntes Sumpfgebiet. Im Laufe der Zeit war dieses aber weitgehend trockengelegt worden, und die meisten Wasserläufe waren in unansehnliche Kanäle oder gar Dolen verbannt worden.

Mit dem Glattalbahn-Projekt sollte ein grosser Teil dieser alten Wasserlandschaft wieder sichtbar gemacht werden. Gleichzeitig galt es, das Gebiet mit geeigneten Massnahmen hochwassersicher zu machen. Die entsprechenden Massnahmen sind unmittelbar unter und neben der Haltestelle und über mehrere vertikal übereinanderliegende Ebenen umgesetzt.
2 Wechselnder Bedarf nach Infrastrukturen Der Wandel des Gebietes um das Fernsehstudio zeigte sich auch darin, dass bestehende Infrastrukturen, die vorher bewusst am Stadtrand angelegt worden waren, ihren ursprünglichen Zweck verloren oder im zunehmend urbanen Raum keinen Platz mehr hatten.

Beispiele dazu sind einerseits die Erdgashochdruckleitung als Teil des Rings um Zürich. Im Bereich des Glattparks bzw. des peripher verlaufenden Glattalbahn-Trassees wurde die Leitung nach den Bauarbeiten der Glattalbahn mittels Druckreduktion zu einer städtischen Niederdruck-Versorgungsleitung umfunktioniert. Andererseits wurde die ARA Glatt stillgelegt und das Abwasser im grosskalibrigen Glattstollen (Durchmesser 4,5 Meter) der Kläranlage Werdhölzli zugeführt.
3 Kein fester Boden unter den Füssen Infolge der zahlreichen Wasserbauten im Untergrund ist ein Teil der Haltestelle Fernsehstudio als unsichtbare Brückenkonstruktion gestaltet. Aber auch dort, wo die Haltestelle scheinbar auf Land liegt, ist der Boden darunter nicht fest. Zahlreiche Torflinsen im ehemaligen Riedgebiet würden bei jeder festen Baute darüber über kurz oder lang zu Setzungen und Verformungen führen.

Für die Perronanlagen mussten deshalb tiefgründige Pfahlfundamente in den Untergrund eingelassen werden. Die Glattalbahn-Schienen entlang der Glattparkstrasse liegen – als Unikum im gesamten Streckennetz – auf einem klassischen Schottertrassee.
4 Eine Strasse wird zum Lebensraum Entlang der neuen Glattparkstrasse konnte die Glattalbahn noch weitgehend auf «grüner Wiese» gebaut werden. In einem breiten Korridor fand sich genügend Raum für das Bahntrassee, die neue Strasse, den renaturierten Katzenbach sowie separate Fussgänger- und Velowege; dieser Korridor wurde im Rahmen des Quartierplanverfahrens ausgeschieden. Zusammen mit den Fahrleitungs- und Beleuchtungsmasten im Design der Glattalbahn präsentiert sich der Korridor heute von weit her sichtbar als sorgfältig durchkomponierte innerstädtische Verkehrsachse.

Bis zum Bau der Glattalbahn war dieser Raum für eine vierstreifige kantonale Hochleistungsstrasse reserviert. Heute zeigt sich, dass die vielfältigen Verbindungs- und Erschliessungsbedürfnisse auch mit nur zwei Fahrstreifen erfüllbar sind.
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